Der Zugang fällt nicht unbedingt ins Auge. Die Frauenberatungsstelle in Herford ist in einem Gebäude mit Arztpraxen. In einem Büro, in dem früher auch mal eine Praxis war. An der Tür ist ein Schild. Allerdings nichts, was von weitem sichtbar ist. Es ist nicht so, dass man in Herford unbedingt weiß, wer in dem Gebäude arbeitet. Das ist auch ganz gut. Denn einige der Klientinnen haben vor dem ersten Gang in die Beratungsstelle durchaus Hemmungen. Da hilft es, dass es möglich ist, anonym rein und wieder raus zu kommen. Im Kreis Herford gehen hunderte von Frauen jedes Jahr diesen Weg oder rufen an, um sich Hilfe oder Rat zu holen. Viele der Frauen erleben häusliche Gewalt. Die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle sind für viele von ihnen die ersten, mit denen sie über ihre Situation offen sprechen können.
Gestern durften wir, Christina Osei, Angelika Fleischer, Romy Mamerow und Maik Babenhauserheide die Beratungsstelle besuchen und uns selbst ein Bild machen. In einem sehr angenehmen und offenen Gespräch konnten wir uns ein Bild von den engagierten Mitarbeiterinnen und den Ressourcen, mit denen sie arbeiten machen. Diese Arbeit ist sehr wertvoll und geht nur mit viel Herzblut. Wir hatten allerdings auch den Eindruck, dass ein Kreis wie Herford da auch mehr Angebote in der Fläche benötigt. Gerade für wirtschaftlich schwache Frauen in ländlicheren Gebieten ist eine Fahrt in die Kreisstadt schon eine Belastung.
Vielen Dank für die Einladung. Wir bleiben im Gespräch.